Wohnraumkrise treibt Städter ins Grüne

Zu hohe Preise: Mehrheit will Großstädte verlassen Die Mieten in den Metropolen erreichen neue Höchststände, der Wohnraum wird knapper und der Traum vom Eigenheim scheint für viele unerreichbar. Eine aktuelle Entwicklung, die sich in den letzten Jahren abzeichnete, nimmt nun konkretere Formen an: Die Mehrheit der Großstadtbewohner:innen zieht es aufgrund zu hoher Preise zunehmend in die Randgebiete oder sogar auf das Land. Dieser Trend, der durch die Corona-Pandemie zusätzlichen Auftrieb erhalten hat, zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Die Urbanisierung, die mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm, scheint eine Kehrtwende zu erfahren. Jahrzehntelang zog es die Menschen in die Städte – nun zeichnet sich eine gegenläufige Bewegung ab. Familien, junge Paare, aber auch Alleinstehende suchen nach Alternativen zum Großstadtleben. Der Wunsch nach mehr Lebensqualität, Natur und erschwinglichem Wohnraum steht dabei oft im Vordergrund. Die Anziehungskraft des Landlebens Die Nähe zur Natur und die Hoffnung auf ein ruhigeres Leben sind Hauptgründe für die Abwanderung aus den Städten. Dabei spielen auch die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie eine Rolle, in der viele die Vorteile eines Lebens abseits des städtischen Trubels zu schätzen lernten. Zudem wird der zunehmende Wunsch nach mehr Wohnfläche und einem eigenen Garten immer deutlicher, besonders bei Familien mit Kindern. Ein weiterer Faktor ist die Digitalisierung, die flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice ermöglicht. Viele Berufstätige sind nicht mehr zwingend auf einen Wohnort in der Nähe ihres Arbeitsplatzes angewiesen, was die Entscheidung, die Großstadt zu verlassen, erleichtert. Allerdings ist eine gute Internetanbindung gerade im ländlichen Raum eine Grundvoraussetzung für diesen Schritt – und hier besteht in einigen Regionen noch Nachholbedarf. Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt In den letzten Jahren sind die Preise für Immobilien in den Städten stark gestiegen. Die Miet- und Kaufpreise erreichten vielerorts ein Niveau, das für Durchschnittsverdiener:innen kaum noch zu stemmen ist. Selbst in den Speckgürteln der Metropolen, die bisher als preisgünstigere Alternative galten, sind die Preise deutlich angestiegen. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum verlagert sich daher immer weiter ins Umland und auf das Land. Die Rolle der Politik Angesichts der Entwicklungen stehen die kommunalen und überregionalen Entscheidungsträger:innen vor der Herausforderung, die infrastrukturellen Voraussetzungen im ländlichen Raum zu verbessern. Dazu zählt nicht nur die digitale Infrastruktur, sondern auch die Schaffung von Kita- und Schulplätzen sowie die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Zudem gilt es, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, um die Mobilität der neuen Landbewohner:innen zu gewährleisten und die Pendlerströme zu bewältigen. Die Städte wiederum müssen sich mit dem Phänomen der Abwanderung auseinandersetzen und überlegen, wie sie dem Trend entgegenwirken können. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und die Verbesserung der Lebensqualität stehen dabei im Fokus. Fazit Die Flucht vor den hohen Preisen in den Großstädten ist mehr als ein temporäres Phänomen – sie ist Ausdruck eines grundlegenden Wandels in den Wohn- und Lebenspräferenzen der Menschen. Während die einen die Chancen des Landlebens für sich entdecken, bleiben die Städte für andere weiterhin attraktiv, insbesondere für jüngere Menschen und diejenigen, die das urbane Leben mit seinen kulturellen und sozialen Möglichkeiten schätzen. Letztlich bleibt es eine persönliche Entscheidung, die je nach individuellen Bedürfnissen, Lebensphase und beruflichen Perspektiven unterschiedlich ausfällt.

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