Immobilienbewertung verstehen Grundlagen und Verfahren

Immobilienbewertung – das gibt's zu wissen Die Immobilienbewertung spielt eine entscheidende Rolle in vielen Gebieten des Wirtschafts- und Rechtslebens. Sei es im Rahmen von Verkäufen, Erbauseinandersetzungen, Scheidungen, Zwangsversteigerungen oder auch nur zur eigenen Vermögensübersicht – der Bedarf, den Wert einer Immobilie zu bestimmen, kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Doch wie wird der Wert einer Immobilie ermittelt und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Grundsätzlich wird zwischen dem Marktwert, auch Verkehrswert genannt, und dem Marktpreis einer Immobilie unterschieden. Der Marktwert ist der Preis, der bei einem Verkauf unter normalen Bedingungen auf dem Markt erzielt werden kann. Er ist eine rechnerische Größe und kann von einem tatsächlich erzielten Verkaufspreis abweichen. Der Marktpreis hingegen ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Käufer und Verkäufer. Um den Marktwert zu ermitteln, gibt es verschiedene Bewertungsmethoden, die je nach Art der Immobilie und dem Zweck der Bewertung zur Anwendung kommen können. Die drei bekanntesten Methoden sind das Vergleichswertverfahren, das Ertragswertverfahren und das Sachwertverfahren. Das Vergleichswertverfahren wird oft bei Eigentumswohnungen angewendet. Es basiert auf dem Vergleich mit ähnlichen Immobilien in der gleichen Lage. Der Ertragswert, der besonders für vermietete Objekte wie Mehrfamilienhäuser relevant ist, berücksichtigt die erzielbaren Mieteinnahmen. Das Sachwertverfahren hingegen wird vorrangig bei selbst genutzten Immobilien angewendet und bezieht sich auf die Herstellungs- oder Wiederbeschaffungskosten des Gebäudes sowie des Bodenwerts. Neben der Methode der Bewertung sind insbesondere die Lage und die Größe der Immobilie ausschlaggebend für den ermittelten Wert. Aber auch andere Faktoren wie Baujahr, Zustand, Ausstattung und der lokale Immobilienmarkt spielen eine Rolle. Die Durchführung einer Immobilienbewertung kann durch verschiedene Dienstleister erfolgen. Dazu zählen unter anderem Immobilienmakler, Onlineportale und zertifizierte Sachverständige oder Gutachter. Während Online-Bewertungen einen ersten Anhaltspunkt liefern können, ist für genauere und offiziell anerkannte Bewertungen die Beauftragung eines fachkundigen Gutachters empfehlenswert. Insbesondere bei gerichtlichen Auseinandersetzungen, steuerlichen Angelegenheiten oder im Rahmen von Finanzierungen ist ein professionelles Wertgutachten unerlässlich. Die Kosten für eine Immobilienbewertung variieren je nach Anbieter und Umfang der Bewertung. Ein Kurzgutachten kann bereits ab etwa 500 Euro erhältlich sein, während ein ausführliches Vollgutachten, das auch vor Gericht Bestand hat, mit Kosten ab 1.500 Euro verbunden sein kann. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Immobilienbewertung ein komplexer Prozess ist, der fundiertes Fachwissen erfordert. Für Eigentümer ist es wichtig zu verstehen, dass eine realistische Bewertung ihres Eigentums entscheidend für erfolgreiche Immobiliengeschäfte sein kann, sei es beim Verkauf, bei der Erbauseinandersetzung oder anderen rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten.

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